Schweigend stand ich im Mitarbeiter - Pausenraum, trank einen Kaffee und dachte noch einmal zurück an die Hochzeit.
Diese war ein voller Erfolg gewesen, doch ich wusste schon jetzt, dass diese Ehe nicht lange halten würde. Denn der Bräutigam starrte den Kellnerinnen immer auf den Allerwertesten. Bald würde er sie betrügen. So war es immer. Männer konnten noch nie die Beine zusammen halten!! Ihr Hirn steckte nun mal im Schwanz.
Tränen schossen mir in die Augen, die ich versuchte wegzublinzeln, bevor sie irgendjemand bemerkte.
Verdammt! Auch wenn ich so lange nicht an ihn gedacht hatte, die Erinnerung an ihn und meinen Traum schmerzte noch immer. Wie hatte er es nur geschafft, mich SO zu manipulieren?!
>YASMIN MARIA JOHNSON! Wenn du nicht sofort aufhörst an diesen Idioten zu denken, ich schwöre bei Gott, – an den wir beide nicht glauben – ich komme aus deinem Kopf raus und leg dich übers Knie!!!<, schrie mir mein Unterbewusstsein entgegen und fing an seine Knochen zu knacksen. Warum konnte ich nicht Brad Pitt oder Ian Somerhalder als Unterbewusstsein haben?!
Tja, leider kann man sich sein Unterbewusstsein nicht aussuchen.
>Nun beschwer dich nicht! Ich habe dir schon oft genug geholfen!< Jaja, dachte ich (A/N: Zum Glück schweigt unser Unterbewusstsein noch xD)
Seufzend stellte ich meine Tasse in die Spüle und machte sie sauber, dann lief ich in den großen Saal, wo noch vor einer Stunde ein Hochzeitsessen gewesen war. Doch von unserem lieben Chef fehlte jede Spur. Sogar Carrie half mit. „Der ist in seinem Büro“, murmelte diese nur zu mir.
Auch jetzt drückt der sich, dachte ich verärgert und fing an zu helfen.
Nach einer Stunde war alles wieder sauber und wir setzten uns kurz hin. Wieder legte mir Nathan freundschaftlich den Arm über die Schulter.
Ich drehte meinen Kopf zu Nathan. "Und das zu dem Thema: 'Er war nicht gerade freundlich zu ihr und da habe ich ihr gesagt, dass Sie freundlicher sind'. Von wegen freundlich." Er lachte leise. "Naja, ich musste dich schließlich da raus reden, mir fiel nichts anderes ein. Und wenn ich schon lüge, dann aber richtig." Ich stimmte in sein wunderschönes Lachen mit ein.
"Naja okay, das stimmt, aber wir konnten ihm ja schlecht sagen, worüber wir redeten. Sonst wäre das schlecht für uns beide gewesen, würde ich mal sagen." Immer noch lachten wir.
"Naja, ich glaube wir müssen, sonst gibt es noch mehr Stress." Er lächelte mich süß an und ich lief ihm hinterher in die Küche. Wir bedienten weiter die Gäste und lächelten uns immer wieder flüchtig an.
Als dann unsere Mittagspause begann, setzen wir uns nach draußen und redeten. Ich rauchte mir eine, denn Hunger hatte ich nicht. “Rauchen ist aber nicht gut für die Lunge”, belehrte er mich.
“Ja, ich weiß, aber das beruhigt mich.” Na scheiße auch... Gleich kommt wieder die Diskussion: 'Warum denn beruhigen?' und so und da hatte ich echt keine Lust drauf. Aber ich musste mich ja verplappern.
"Oh Naja, aber ungesund ist es immer noch." Er kicherte leicht und ich starrte ihn verblüfft an.
"Was?", fragte er, als er mein Gesicht sah. "Naja, ich meine, keine Frage, wie zum Beispiel: 'Warum denn beruhigen?' oder so? Ich meine..." Ich ließ den Satz in der Luft hängen. Und er lachte nur.
"Nein, das geht mich nichts an. Wir sind auf der Arbeit, auch wenn wir Mittagspause haben." Ich lächelte freundlich. "Danke."
Wir redeten eine Weile und lachten viel. Nach 55 Minuten gingen wir langsam rein.
"Ist es ein Weltuntergang, wenn man hier mal unpünktlich ist?", platzte es aus mir heraus. Mal wieder war die Antwort nur ein Lachen. "Wenn du wüsstest...", brachte er unter Lachen heraus.
"Wenn ich was wüsste?", harkte ich natürlich nach, weil ich so neugierig war.
"Der Chef meckert sofort, wenn er merkt, dass wir eine Minute zu spät da sind. Also leg lieber einen Zahn zu, sonst ist der gute Eindruck, den du erarbeitet hast weg. "Ich hab keinen guten Eindruck erarbeitet!", meckerte ich.
Man, der kannte mich ja jetzt schon gut. >Süße? VERGISS ES! Du weißt, wenn du so weiter machst...< Ja, ist ja gut, unterbrach ich diese Nervensäge.
Was würde ich nur für die Entfernung von diesem Teil zahlen.
>Tu nicht so, als hätte ich dir nie geholfen! Ich habe dir immer geholfen!<
"Doch hast du", unterbrach Nathan meine Gedanken.
"Nein!"
"Doch!"
"Ich möchte nur nicht gefeuert werden, also...!", sagte ich, bevor das stundenlang so weiter ging.
"Also..." Er nahm sich drei Teller und drehte sich zur Tür, kurz bevor er rausging fügte er noch hinzu: "...Erarbeitest du dir doch einen guten Eindruck."
Ich war so wütend. Das stimmte nicht. Ich erarbeitete mir doch keinen guten Eindruck! Und dann flüchtete der auch noch feige nach draußen!
Ich nahm mir auch drei Teller und ging hinaus. Schnell bediente ich die Gäste und machte immer so weiter. Bis ich schließlich endlich Schluss hatte.
Er hatte immer aufgepasst, dass wir nie zur selben Zeit die Teller holten, denn er wusste, dass er noch Ärger bekommen würde.
"Yasmin?", kam eine freundliche Stimme auf mich zu. Es war Katherine.
"Ich habe gerade den Chef gesehen, er meinte, du sollst jetzt zu ihm gehen, da du ja jetzt Schluss hast. Aber pass auf..." Ich wusste, was sie sagen wollte.
"Jaja, ich weiß schon, bis dann", unterbrach ich sie aber schnell.
Auf dem Weg zum Büro dachte ich nach, was er von mir wollen würde. Er würde ja wohl nicht eine wildfremde, neue Mitarbeiterin sofort nach ihrem ersten Arbeitstag flachlegen, oder?
Nein, das würde er nicht. So schlimm kann er nicht sein. Aber warum sonst hätten Carrie und Katherine mich jetzt vor ihm gewarnt, dass er ja angeblich so wild sei?
Ich klopfte freundlich wie immer an, diesmal wartete ich erst gar nicht auf ein ‚Herein’, diesmal wartete ich auf ein desorientiertes ‚Mh-Mh’.
Aber er war immer für eine Überraschung gut. "Herein!", rief er gut gelaunt.
Hat er Drogen genommen? Soll ich ein Arzt rufen? Oder besser in der Klapse anrufen, dass ich hier einen Durchgedrehten vor mir habe?
Langsam machte ich die Tür auf. Da saß er, so als würde er mich schon lange erwarten.
"Und, macht der Job Ihnen Spaß?", fragte er.
"Ja total, und die Mitarbeiter sind auch alle total nett."
Man hörte ein leises Grummeln. Aha, die Umarmung von Nathan. Ich wusste, dass er daran dachte.
"Naja, ich wollte Ihnen noch eben die Umkleiden zeigen, schließlich wollen Sie sicherlich weder mit den Sachen direkt hierhin gehen oder sich immer in meinem Büro umziehen, was es sowieso nicht gibt. Denn das ist nur einmal so, am ersten Arbeitstag."
Ich nickte stumm und folgte ihm. Die Umkleiden waren klein, aber fein. Sie standen direkt neben den Spinden.
"Danke!", sagte ich schnell "Ich zieh mich dann um." Ich gab meinen Zahlencode ein und nahm meine Sachen raus. Eilig zog ich mich in der Kabine um. Ich wollte nach Hause. Naja, eigentlich nicht, schließlich sah es immernoch aus wie ein Kotzbrocken, aber noch morgen dadrin und dann wurde ja schon angefangen zu streichen. Mein Schlafzimmer musste zuerst gemacht werden.
Dann bekäme ich keine kunterbunten Albträume mehr...
Auf dem Weg nach draußen sah ich Nathan, der schon auf mich wartete.
"Na, was wollte der Chef?", fragte er neugierig.
"Nanana, Neugier ist auch nicht gesund." >Ja, ne, das sagt die Richtige!< Man, Klappe, ich lebe sowieso ungesund!
Er lachte auf. "Naja, schließlich bist du Frischfleisch. Da weiß man bei dem nie, was er mit dir macht."
Ich lachte mit und lockte ihn in Richtung Innenstadt, da ich mit ihm in das Café gehen wollte, dass ich auf der Hinfahrt gesehen hatte.
"Wollen wir einen Kaffee trinken?", fragte ich ihn und zeigte auf das Café neben uns.
Er schwankte mit dem Kopf. "Ach komm schon, ich lad dich ein." Ich schmollte. "Und ein ‚Nein’ akzeptiere ich nicht. Bitte!"
„Mh, na, wenn du mich einlädst, kann ich ja nicht so einfach ‚Nein’ sagen“, grinste er frech.
„Schade, ich dachte, mein Schmollmund hat dich überzeugt“, kicherte ich darauf und zusammen liefen wir in das Café. Wir setzten uns an einen Fensterplatz.
Sofort kam ein Kellner angelaufen und fragte nach unserer Bestellung.
„Latte Macchiato mit einer Prise Zimt“, sagte ich ohne in die Karte gesehen zu haben.
Nathan dagegen sah kurz hinein und gab seine Bestellung auf.
„Eiskaffee im Sommer. Passt“, murmelte ich und sah aus dem Fenster.
Die Straßen von Los Angeles waren überfüllt mit gestressten Autofahrern, die einfach nur nach Hause wollten und mit Leuten, die gerade vom Shoppen kamen.
„Soll ich dich vielleicht im Gegenzug auf einen kleinen Shoppingtrip einladen?“, fragte Nathan mich, als er merkte, dass ich die Leute betrachtete, die Daddys Geld aus dem Fenster warfen.
„Willst du, dass ich dir Überstunden im Restaurant einheimse, weil du deine Rechnungen nicht mehr zahlen kannst?“, grinste ich leicht und hob eine Augenbraue.
Er wollte gerade antworten, da fing mein Handy an zu klingeln und die Melodie von ‚The Pierces’ ertönte. Ja, ‚Secrets’ war wirklich ein tolles Lied.
(http://www.youtube.com/watch?v=btoqY0y8ii4)
Schnell kramte ich mein Handy aus meiner Tasche und ging ran, ohne auf den Display zu sehen.
„Yasmiiiiiiiiiiiiiiiiin! Sag mir bitte nicht, dass ER es war! Bitte sag, dass das nicht dein Ernst ist! Ihr beide, in derselben Stadt. Das kann nicht gut gehen! Am Ende landet ihr wieder in der Kiste, er bricht dir dein Herz und du sperrst dich wieder Monate in dein Zimmer ein und lässt niemanden an dich ran! Vergiss es! Ich werde jetzt in den Flieger steigen und diesen Womanizer in seinen fucking Knackarsch treten!“, schrie meine beste Freundin ohne Punkt und Komma.
Leider musste ich sie einige Zentimeter von meinem Ohr weghalten, das bedeutete, dass sogar einige Gäste sie hören konnten.
Man, war das peinlich.
„Hey Süße, keine Angst. Komm runter. Alles Easy! Er war‘s nicht. Keine Sorge“, versuchte ich, sie zu beruhigen, doch ich wusste schon jetzt, dass es nicht klappte.
„Verarsch mich nicht, Yasmin Maria Johnson!!! Er war es! Und glaube mir, wenn ich erst einmal bei dir bin, werde ich ihn eigenhändig kastrieren!!“, durchschaute sie mich.
„Kannst du mal die Klappe halten, Samantha?! Ich bin hier in einem Café, in dem auch andere Leute sitzen, die dich SEHR gut hören können! Und ich bin nicht scharf drauf, dass alle meine Lebensgeschichte erfahren. Besonders nicht Nathan, der mir gerade gegenüber sitzt!“, sagte ich leise ins Handy und blickte nervös zu Nathan, der mich nur verwirrt musterte.
„Upsii… Sorry, Süße. Äähm… Vergiss einfach meinen Anruf. Wir werden das einfach später klären… Hehe…“ Sie kicherte leicht ins Telefon und legte auf.
Verdutzt starrte ich auf das Display und steckte das Handy wieder weg. „Blöde Kuh“, grummelte ich und sagte dann zu Nathan: „Bitte frag‘ nicht. Ich habe gerade keinen Nerv dazu. Ich werde, glaube ich, langsam nach Hause gehen.“
"Aber dein Latte Macchiato ist doch noch gar nicht da und ich will noch nicht, dass du gehst... Du hast mich überredet, mitzugehen. Also bleibst du!", stellte er klar und legte seine Hand auf meine.
"Es kann dir doch egal sein, wenn dich alle anstarren. Ignoriere sie einfach und rede mit mir. Bitte!", fügte er etwas leiser hinzu.
Ach, war das süß... Er wollte so sehr, dass ich trotzdem blieb... Ich verdrehte die Augen. "Okay, aber nur, weil du es bist", gab ich schließlich nach. Hey es hat noch nie jemand so süß gesagt, dass ich nicht gehen soll. Das war zu süß um ‚nein’ zu sagen.
Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Oh, dieses Lächeln war ansteckend.
Sofort lächelte ich zurück. Ein Latte Macchiato und ein Eiskaffee versperrten mir nun die Sicht in seine Augen.
Ich schaute mich zu dem Kellner um und lächelte "Danke", nahm meinen Latte Macchiato und trank einen Schluck aus dem Strohhalm. Mh... fantastisch. Wie ich das doch liebte.
Auch Nathan nahm seinen Eiskaffee und trank. Ich lächelte breit zu ihm und sah nun wieder auf die Straße.
Langsam schwankten meine Gedanken zu dem Anruf. Meinte sie das ernst? Ich meine, wollte sie wirklich hierher kommen, nur um ihn in seinen heißen Knackarsch zu treten?
Wenn ja, dann hatte ich ein riesen Problem! Er wusste doch gar nicht, dass ich es bin!
Fuck! Ich zückte schnell mein Handy und fing an, eine SMS zu schreiben:
>>Hey Süße! Also erstens, mach das nie, nie, nie wieder. Das war derbst peinlich. Zweitens, wir müssen reden. Heute Abend 20 Uhr werd‘ ich dich anrufen. Drittens, wenn du dich im Ernst in den Flieger setzt, dann bist du einen Kopf kürzer... Warum, erfährst du um 20 Uhr. Aber ich schwöre dir, wenn du nicht da bist dann... FUCK! Du weißt schon!<<
Nathan beobachtete mich immer noch. "Na, wem schreibste denn?", fragte er neugierig.
"Nanana... Wer ist denn da neugierig?" Ich grinste breit und suchte in meinem Adressbuch die Nummer von Samantha. Schließlich schickte ich die SMS ab.
"Ich bin nicht neugierig!", sagte er empört. "Ich bin nur gerne gut informiert." Jetzt lachten wir beide laut auf.
Wir tranken unsere Getränke aus und ich bezahlte. In der Stadt liefen wir herum und schauten in die Läden rein. Und ja, ob ihr es glaubt oder nicht: Er bestand darauf, mir Dessous zu kaufen. Irgendwie ist das eigenartig, oder?
Naja, es hat Spaß gemacht. Nach ein paar Stunden klingelte mein Handy. Die Melodie ‚By The Way‘ ertönte und ich holte mein Handy aus der Tasche.
(http://www.youtube.com/watch?v=pyLZzY6hBTQ <- By The Way - Red Hot Chili Peppers)
Eine SMS, wie schon erwartet von Samatha. Mich wunderte es, dass sie erst jetzt schrieb... Es war 19:30 Uhr. Und ich war gerade auf dem Weg nach Hause, auf dem Nathan mich noch begleitete, da wir in dieselbe Richtung mussten.
Schnell öffnete ich die SMS:
>>Also Süße. Erstens, lüg mich nicht mehr an, du weißt, es klappt eh nicht. Zweitens, geht nicht, ich habe ein Date, ich ruf um 22 Uhr an, sorry. Drittens, ich werde bald in den Flieger steigen, du weißt du schaffst es nicht, ihm aus dem Weg zu gehen. Du bist naiv, und bitte, nehm‘ es als Kompliment.<<
Ich seufzte, was Nathan, der by the way immer noch neben mir lief, auch merkte.
"Was los?", fragte er kurz. Naja, wenigstens hatte er Anstand und las nicht einfach meine SMS.
"Meine Freundin macht Stress."
Ich klickte auf 'Antworten'.
>> Okay, ausnahmsweise. Um 22 Uhr und keine Minute später... Es ist wichtig..! Und NEIN, das wirst du nicht tun, damn. Süße, ich warne dich! <<
Ich drückte auf ‚senden’ und sah auf. Nathan musterte mich von oben bis unten.
"Du? Sag mal, ich weiß es geht mich eigentlich nichts an, aber wen meinte deine Freundin im Café, wie sie angerufen hat mit ‚Er’?" Er sah wirklich interessiert aus.
Ich sah das Haus, in dem ich wohnte vor mir.
Ähm... Was sollte ich ihm denn jetzt sagen? Dass unser Chef ein fucking Arschloch ist, ich ihn noch aus der Schule kannte, dass meine Freundin sich Sorgen machte, dass ich mich WIEDER in diesen Arsch verliebte?
Man... Schlechte Frage... Aber ich wollte eigentlich mit jemandem darüber reden.
"Also, wenn du es aushältst in einer Hippie-Wohnung mit mir zu reden, kann ich es dir erklären", sagte ich und versuchte, zu lächeln.
"Na, so schlimm wird es schon nicht sein", lachte er und folgte mir in die Wohnung. Vor der Haustür murmelte ich ein: "Wenn du wüsstest…" und ging hinein.
"Willkommen in der schönen ‚noch Hippie-Wohnung’", sagte ich mit so viel Sarkasmus, wie ich besaß. Er blieb wie angewurzelt stehen, als er schon den Flur sah. Hatte ich erwähnt, dass die Psychos, die hier vorher gewohnt haben allen ernstens den Flur Quietschgelb und Dunkellila gestrichen hatten? Oh Man, war das crazy.
„Nette… ähm… Wohnung“, stotterte er und hielt sich die Hand vor die Augen, um nicht zu erblinden.
„Haha! Ja ich weiß, die Wohnung ist schrecklich. Bald wird es hier aber auch renoviert.
Glaube mir, ich würde nie freiwillig in so einer Wohnung leben!“
Er lachte leise „Whatever. Also, dann erzähl mir, was es mit… ER auf sich hat“, forderte er mich auf, als wir uns gemeinsam aufs Sofa setzten.
Und so begann ich, ihm alles zu erzählen.
Wie wir uns kennen lernten, wie ich für ihn geschwärmt hatte, er für mich aber nicht, wie er mich dann doch einmal nach einem… Date gefragt hatte… Wie wir zusammen kamen, wie er mich betrogen hatte, wie es mir meine beste Freundin erzählt hatte, dass sie ihn auf der Mädchentoilette mit einem anderen Mädchen gesehen hatte, ich ihr nicht geglaubt hatte und dadurch bald unsere Freundschaft drauf gegangen wäre…
Naja, einfach alles.
Nach 2 Stunden war ich fertig mit erzählen und er sah mich einfach nur perplex an.
„Oh man…“, sagte er nur und zog mich in die Arme. Doch ich verstand nicht, warum.
Ich wollte gerade wirklich nicht in den Arm genommen werden, weil ich es nicht brauchte. Mir ging es gerade gut. Als die Wunden noch frisch waren, da hätte ich die Umarmung zugelassen, doch jetzt, da brauchte ich sie nicht.
„Nathan, mir geht es gut. Naja außer, dass ich ihn hasse und ihn verfluche.
Ich muss nicht weinen, oder so“, lächelte ich und löste diese Umarmung.
„Aber danke trotzdem.“ Ich wollte ja freundlich bleiben…
Schließlich stand ich auf und sah ihn fragend an.
„Kaffee? Wein? Whisky? Wodka? Die drei ‚W´s ‘ muss man einfach zu Hause haben! Achja… und Kaffee natürlich auch.“
Nathan lachte laut. „Kaffee reicht. Irgendwie muss ich ja nach Hause kommen.“
„Du kannst dir doch ein Taxi rufen. Ach komm schon“, schmollte ich. „Bitte!“
„Willst du mich etwa betrunken machen und mich dann im Keller einsperren?“
„Natürlich. Was soll ich denn sonst mit dir machen?“ Ich grinste ihn frech an und leckte mir dann über die Lippen. Wir beide fingen an zu lachen und ich holte Wein und zwei Weingläser.
Ich schenkte uns beiden ein und setzte mich wieder hin. Zusammen stießen wir an und tranken beide einen Schluck.
Wir redeten über Gott und die Welt. Irgendwann am Abend, besser gesagt, in der Nacht hatte er sich dann ein Taxi nach Hause genommen. Ich wollte direkt ins Bett, aber ich konnte einfach nicht schlafen.
Ich meine, Hölle, ich war betrunken. Also setzte ich mich vor den Fernseher und schaute mir irgendeinen Scheiß in den Nachrichten an. Hauptsache, ich schlafe bald ein, dachte ich und so war es auch.
Morgens klingelte mein Wecker... Oh man, besoffen sein und dann am nächsten Tag arbeiten. Sag mal, was hatte ich mir eigentlich gedacht und dann zog ich Nathan auch noch mit rein.
Ich wackelte leicht verschlafen ins Badezimmer, um mich schnell meiner Kleidung zu entledigen und unter die eiskalte Dusche zu springen. Den Aufschrei hätte man echt noch meterweit hören können. Das Wasser war wirklich fucking kalt! Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, stellte ich das Wasser ein wenig wärmer, um dann meine Haare einzushampoonieren und mich mit Duschgel einzuseifen.
Als ich 30 Minuten später aus der Dusche stieg, ging ich langsam zum Spiegel. Fuck! Ich sah grausam aus. Schnell band ich mir mit einem Handtuch einen Turban auf dem Kopf und putzte mir die Zähne. Danach zog ich mir meine Hotpant und mein graues Crystel Rock Longshirt an. Nachdem ich meine Haare geföhnt und mich geschminkt hatte, suchte ich meine Sachen zusammen und öffnete die Tür.
Sofort spürte ich die warme Luft von L.A. auf meiner Haut und atmete ein paar mal tief ein. Ich beschloss, in das Café "Tu adore" zu gehen, in dem ich mich gestern by the way total blamiert hatte, als Samantha mich anrief. Nachdem ich meinen Coffee 2 go bezahlt hatte, lief ich in Richtung ‚Hier-essen-nur-die-super-Reichen-Restaurant’. Oh man, wie mich das ankotzte, dass ich jetzt jeden Tag diesen Arsch sehen musste. Warum musste mir das eigentlich passieren?
Als ich das Restaurant betrat, war es schon voll und ich ging zu den Umkleiden. In der Küche fing ich sofort an zu arbeiten und suchte zwischendurch nach Nathan, um mich für gestern zu entschuldigen, doch ich sah ihn nicht. Leider...
Er lag sicher zu Hause mit einem Kater im Bett... Der Arme.
Auf einmal spürte ich einen Arm um meine Schulter. "Oh doch keinen Kater?" fragte ich ohne hinzusehen. War doch klar wer es war, oder?
"So schnell bekomm ich auch keinen Kater", erwiderte er gelangweilt.
"Mh... Hört sich gut an." Ich zwinkerte ihm zu und lief in die Küche, um eine weitere Bestellung zu Tisch zu bringen.
"Am Freitag schon was vor?", fragte Nathan mich beiläufig.
"Ich würde sagen, jetzt schon. ,,Wohin soll’s gehen?“ Er lachte leise.
"Freitag, 21 Uhr, ich hol dich ab. Wird eine Überraschung" Ich rollte theatralisch die Augen.
Whatever...
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Hallo ihr Lieben...
Nun, das Kapitel ist da und wir würden uns derbst über ein paar Kommis freuen. Und Abo's natürlich auch...
Wir werden ein wenig nicht posten, weil wir ein bisschen vorschreiben wollen um nicht "Jahre" an einem Kapitel zu sitzen und euch warten lassen wollen
Ich würd dann jetzt sagen bis zum Nächsten Kapitel...
Liebe Grüße Vanny & DarkAngel
P.S.: Naa wie findet ihr, Yasmin's Unterbewusstsein?? xD Also Wir Lieben es